Stalkerzählung

Dienstag, 10. September 2013

für euch sind es nur kratzer, aber für mich der beweis, dass ich versagt habe

ich weiß nicht, wann ich mich das letzte mal selbstverletzt habe, aber es schon eine weile her. ich denk jeden tag dran. jede stunde. es ist so grausaum. aus diesem kreislauf rauszukommen ist so unheimlich schwer, für mich eigentlich unmöglich. ich weiß nicht, wie ich noch damit umgehen soll. ich weiß nicht mal mehr, wie ich mit mir selbst umgehen soll. ich hasse mich. ich kann mich auf den tod nicht ausstehen. ich bin ein schrecklicher mensch. ich bin viel zu schrecklich, als das mich irgendwer lieben könnte. ein blick in den spiegel und ich könnte kotzen. ich könnte ihn zerschlagen, weil ich jeden tag auf's neue nur eine erbärmliche versagerin sehe. ich bin ein nichts. manchmal hab ich das gefühl, dass die welt besser dran wäre, ohne mich. ich kann mich selbst nicht kontrollieren. ich explodiere irgendwann. ich bin meine eigene bombe, mit einer zeit die tickt, bei der ich aber nicht weiß, wie lange noch. ich selbst bin mein schlimmstes drama. 
wie es mir gerade geht? naja, ich weiß nicht. ich könnt mich schneiden. ich bin in meinen depressionen gefangen. depressionen sind tödlich und, wenn man nicht aufpasst, dann nimmt man sich das leben. die depression ist etwas, was dir vollkommen die sinnlosigkeit deines seins hervorruft. manchmal denk ich, ich bin dann gar nichts mehr wert, keinen cent, kein haar. insgesamt führten sie mich schon zu drei selbstmordversuchen und das macht mir angst. es macht mir angst, weil ich sehe, bis wohin mich meine depressionen schon geführt haben und führen können. ich lebe noch, aber meine suizidgedanken auch. über die jahre hin habe ich mich daran gewöhnt, dass ich so bin, wie ich bin. depressionen gehören dem alltag an, doch grausam ist es trotzdem. es wird von tag zu tag schlimmer, grausamer. 
ich bin, glaub ich, was die äußere schale angeht, relativ hart, aber ich weiß, dass es in meinem inneren sehr viel anders aussieht. ich habe sehr viel zeit und kraft gebraucht, um diese äußere schale aufzubauen, zu halten und zu festigen. es ist wie eine art doppelleben, das ich führe. von außen stark und glücklich, von innen jedoch unglaublich schwach und kaputt. doch irgendwann bricht entweder die maske auf, oder das innere zusammen, oder sogar beides gleichzeitig. 
vor dem tod habe ich keine angst. eher ist das leben beängstigend, wenn ich daran denke, dass ich immer mit dieser krankheit leben muss. das will ich nicht, dazu habe ich keine kraft. dann.. dann bin ich lieber tot..

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